Dienstag, 4. September 2007

Einladung zu einer guten Tat - Younes braucht eure Hilfe!

بسم الله الرحمان الرحيم

Mein Bruder Younes (28 Jahre) ist am 24. Oktober 2006 in Marbella, Spanien, mit dem Auto verunglückt. Das Auto war bei Regenwetter in einer Einbiegung in einen Kreisverkehr ins Schleudern geraten und umgestürzt. Younes ist dabei sehr unglücklich mit dem Kopf auf die Straße aufgeschlagen und hat dabei einen schweren Schädelbasisbruch, ein schweres Schädelhirntrauma und Hirnblutungen erlitten. Er fiel sofort in ein tiefes Koma. Andere Personen waren nicht in den Unfall verwickelt.

Nach dem Unfall wurde er von den Rettungskräften in ein Krankenhaus in Marbella eingeliefert. Wegen der komplizierten Verletzungen und der nicht ausreichenden medizinischen Ausstattung in diesem Krankenhaus, wurde Younes nach wenigen Stunden in eine Klinik in der Provinzhauptstadt Malaga verlegt.

Innerhalb allerkürzester Zeit führten die behandelnden Ärzte Notoperationen durch, die die Hirnblutungen stoppten, die schweren Wunden am Gehirn säuberten und zwischenzeitlich aufgetretene Blutgerinnsel auflösten. Um den Hirndruck kontrollieren zu können, legten die Ärzte eine Hirnsonde. Dennoch dehnte sich in den ersten Tagen nach dem Unfall die Hirnmasse stark aus und Gesicht wie Kopf schwollen erheblich an. Ohne die rechtzeitige Einsetzung der Sonde wäre diese Schwellung vermutlich tödlich gewesen.

In den ersten fünfzehn Tagen nach dem fürchterlichen Unglück, bestand zunächst kaum Hoffnung auf ein Überleben meines Bruders. Die Prognose des Neurologen lautete seinerzeit, dass Younes – wenn er überhaupt überlebe – auf Dauer ein Schwerstpflegefall bleiben werde. Neben den massiven unmittelbaren Auswirkungen der Schädelverletzungen kamen in den Wochen nach dem Unfall weitere Komplikationen hinzu. Besonders bedrohlich war die Tatsache, dass der linke Lungenflügel nicht genügend belüftet war, was zu sehr hohem Fieber von 41° Celsius führte. Zur besseren Belüftung der Lunge wurde eine Bronchoskopie durchgeführt. Dennoch kam es zu einer sehr hartnäckigen Lungenentzündung, die den Gesamtzustand von Younes ein halbes Jahr lang erheblich gefährdete.

Nach rund zwei Wochen konnten die Ärzte einen Luftröhrenschnitt durchführen, der die Anbringung einer Trachealkanüle ermöglichte. Damit konnte Younes schrittweise von der künstlichen Beatmung unabhängig werden. Nach einer weiteren Woche wurde der Schlauch für die künstliche Ernährung von der Zuführung durch den Mund in die Bauchdecke verlegt (PEG).

Nach etwas mehr als zwei Monaten konnte Younes dank der hervorragenden Leistungen der spanischen Ärzte von der Intensivstation auf die neurologische Station der städtischen Klinik Carlos Haya verlegt werden. Dafür war es erforderlich gewesen, die bis dahin externe Hirnsonde bis zur Bauchhöhle unter die Haut zu legen. Einige unerwartete Komplikationen machten nach nur drei Tagen eine erneute Einweisung in die Intensivstation erforderlich. Doch nach zehn Tagen, an Sylvester 2006, konnte Younes nunmehr endgültig diese Station verlassen. Auf der neurologischen Station lag er nun im schweren Koma.

Am 2. Februar, also rd. Ein Vierteljahr nach dem Unfall, nahm die Entwicklung eine erfreuliche Wendung. Die Rehabilitationsärztin stellte Reaktionen bei Younes fest, die auf seine Rehabilitationsfähigkeit hinwiesen. Von da an wurde er in die Reha-Abteilung des städtischen Krankenhauses Hopital Civil verlegt. Seit dieser Zeit liegt Younes im Wachkoma. Erfreulicherweise macht er langsame, aber deutlich wahrzunehmende Fortschritte. Dies ist der Physiotherapie zu verdanken, die täglich für eine halbe Stunde vom Krankenhauspersonal praktiziert und durch entsprechende Betreuung durch uns ergänzt wird.

Erst gegen Ende April wurde die Trachealkanüle erntfernt, weil es immer wieder zu Infektionen der Lunge gekommen war. Die für die Kanüle angelegte Öffnung über dem Brustbein ist nicht von alleine geheilt, sie musste sechs Wochen später, am 19. Juni 2007, operativ geschlossen werden. Im Anschluss daran konnte die Physiotherapie intensiviert werden. Und am 25. Juni war es möglich, die zur künstlichen Ernährung angelegte Sonde zu entfernen.

Lag Younes anfänglich völlig reglos im Bett, so entwickelte er allmählich durch die Physiotherapie wieder die Fähigkeit zu zunächst grobmotorischen, später auch zu feinmotorischen Bewegungsabläufen. Während er seine linke Körperseite zunehmend steuern kann, bleibt die rechte Hälfte bislang spastisch. Auch die Behandlung mit Botox hat die Spastik bislang nicht beheben können.

Auf Initiative unserer Familie hin werden seit Mai zusätzlich zu den Leistungen des Krankenhauspersonals therapeutische Maßnahmen einer Logopädin und eines Neuropsychologen durchgeführt. Dadurch verbesserten sich Younes’ Aufmerksamkeit und seine akustische und optische Wahrnehmungsfähigkeit.

Nach wie vor aber befindet sich Younes im Wachkoma. Das heißt, er kann – allerdings sehr eingeschränkt - sehen, hören, fühlen, mit Hilfe flüssige oder pürierte Nahrung zu sich nehmen, in ganz reduziertem Umfang durch Zeichen mit Kopf, Augen und Händen kommunizieren - aber: Younes ist dabei auf permanente Stimulation und Pflege angewiesen. Er verfügt aber nur über ein Minimum an Bewusstsein seiner Situation, spricht nicht und kann sich auch nicht anderweitig akustisch ausdrücken. Er reagiert beispielsweise nicht selbst auf Hunger und macht sich bemerkbar, wenn er essen will, sondern muss von seiner Umgebung zum Essen angeregt werden. Damit ist seine Fähigkeit der Selbstartikulation geringer als bei einem Kleinkind.

Younes hat zwar zunehmend Kontakte zu seiner Umgebung, gleichzeitig bleibt er aber in seiner ganz eigenen Welt, die uns nicht zugänglich ist.

Younes ist Marokkaner, er lebt seit April 2005 in Spanien. Seine Eltern leben mit dem jüngsten Sohn in Marrakesch. Unser Vater ist Rentner, unsere Mutter Hausfrau. Seine Schwester studiert und lebt in Deutschland. Ich bin der ältere Bruder der beiden, bin deutscher Staatsbürger und lebe seit zwölf Jahren mit meiner Frau in Köln.

Leider lebt niemand aus unserer Familie in Younes’ Nähe. Und Younes kann aufgrund seiner schlimmen Situation weder nach Marokko noch nach Deutschland verlegt werden. Wir wollen und können unseren Bruder bzw. Sohn nicht alleine lassen. Für Patienten im Wachkoma besteht nur dann eine Chance auf Genesung, wenn die engere Familie durch ständige Kommunikation, Stimulation und Animation an der Therapie mitwirkt. Nur im Kontakt mit den nächsten Menschen kann überhaupt die große Distanz überwunden werden, die die Welt des Wachkomapatienten von der ihn umgebenden Welt trennt.

Deshalb gab es für uns – Younes’ Familie – vom ersten Moment der schrecklichen Nachricht an keine andere Alternative, als fortan alles uns mögliche zu seiner Betreuung und Pflege beizutragen. Einen Tag nachdem wir informiert worden waren, habe ich einen Flug nach Malaga gebucht und bin fünf Monate lang vor Ort geblieben. Dank des Entgegenkommens meines Arbeitgebers war mir dies möglich.

Ende März bin ich schweren Herzens nach Deutschland zurückgekehrt, um hier meine Beschäftigung wieder aufzunehmen. Zwar fiel mir dieser Schritt sehr schwer, aber die finanzielle Situation meiner Familie ließ keine andere Entscheidung zu. Meine Mutter war nie berufstätig und mein Vater ist seit einigen Jahren Rentner; seine Bezüge reichen gerade aus, um meine Eltern und meinen jüngsten Bruder zu versorgen.
Nachdem ich meine Arbeit wieder aufgenommen habe, hat mein Arbeitgeber mir freundlicherweise einen neuen Vertrag zu besseren Konditionen angeboten. Dadurch verdiene ich zwar mehr Geld als zuvor, ich habe aber auch sehr hohe Ausgaben, auf die ich an späterer Stelle noch genauer eingehen werde.

Bevor ich nach Deutschland zurückgekommen bin, ist meine Mutter nach Spanien gereist, sodass ich die Möglichkeit hatte, sie in die Pflege meines Bruders einzuweisen. Es bedurfte erheblichen Aufwandes und zahlreicher Behördengänge bis meine Mutter endlich ein Visum für drei Monate erhielten. In der Zeit ihres Aufenthalts blieb sie nahezu ohne Unterbrechung Tag und Nacht bei Younes. Sie schlief, wie ich das auch nach der Verlegung meines Bruders von der Intensivstation bereits getan hatte, auf dem Stuhl neben Younes’ Bett. Nach Ablauf des 3-Monats-Visums meiner Mutter, sollte sie von meinem Vater abgelöst werden. Nun standen wir vor dem Problem, dass meinem Vater die Einreise nach Spanien solange nicht gewährt wurde, wie sich meine Mutter noch dort aufhielt. Es war also keine nahtlose Anschlussbetreuung durch meine Eltern möglich.
Kurzer Hand hat meine Frau daraufhin ihr Studium unterbrochen, um in der Übergangsphase die Pflege meines Bruders zu übernehmen.
Mein Vater hat dann, nachdem Mutter Spanien verlassen hatte, auch relativ schnell ein Visum erhalten. Derzeit befindet er sich noch in Malaga, aber seine Aufenthaltserlaubnis gilt nur bis Ende August.

Die Entwicklung meines Bruders zeigt stetige, wenn auch langsame Fortschritte.
Sein Zustand ist seit einigen Monaten stabil.
Die positiven Entwicklungen im Genesungsprozess meines Bruders führe ich neben der konstanten Anwesenheit einer engen Bezugperson sowohl auf die durch das Krankenhaus gebotene medizinische und therapeutische Versorgung zurück, als auch auf die privat initiierte Betreuung durch eine Logopädin, eine Physiotherapeutin und eine Neuropsychologin.Younes ist seit dem 31.7.2007 offiziell aus dem Krankenhaus entlassen und wurde zunächst nur aus Kulanzgründen weiterhin geduldet. Younes ist – am 7. September 2007 - tatsächlich aus dem Krankenhaus entlassen worden, die ärztliche und therapeutische Versorgung jedoch wird fortgesetzt. Dazu war nun die Anmietung einer Wohnung für Younes und seine Eltern - Mutter ist seit dem 6. September wieder in Spanien - erforderlich.

  • Unterstützungsbedarf

Wir haben eine möblierte Wohnung zum Mietpreis von 470 € kalt gefunden. Außerdem fallen 1000 Euro Kaution + 500 Euro Maklergebühren an. Hinzu kommen die für Younes erforderlichen Neuanschaffungen wie z.B. Pflegebett (ab 2000 €) und spezielle Rollstuhl (ab 2500€) sowie eine spezielle Geh&Stehhilfmaschine (Kosten unbekannt). Das alles übersteigt unsere finanziellen Möglichkeiten bei Weitem.

Aufgrund der problematischen Situation, muss ich selbst ca. alle zwei Wochen nach Spanien fliegen, da meine Eltern des Spanischen (wie auch ich bis zu meinem Aufenthalt in Malaga) nicht mächtig sind und aufgrund ihres Alters zwischendurch eine Ablösung benötigen.
Ich finanziere also auch noch meine Flüge nach Spanien, die An- und Abreisen sowie den Unterhalt meiner Eltern und die Pflege- und Hilfsmittel, die mein Bruder benötigt. Hinzu kommen Kosten für neuropsychologische (Kosten pro Sitzung 40 Euro, dreimal wöchentlich), logopädische (Kosten pro Sitzung 40 Euro, zweimal wöchentlich) und physiotherapeutische (Kosten pro Sitzung 40 Euro, zweimal wöchentlich) Versorgung und Anwaltskosten, um für meinen Bruder einen sicheren Aufenthaltsstatus zu erwirken.

Zu den einmaligen Aufwendungen in Höhe von rd. 10.000 € kommen also laufende Kosten von monatlich etwa 2.000 € hinzu.
Des Weiteren habe ich natürlich in Deutschland meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ich weiß mir keinen anderen Rat, als Sie in dieser schwierigen und kostspieligen Situation um finanzielle Unterstützung zu bitten, da ansonsten dauerhaft eine Versorgung in Spanien nicht mehr gewährleistet werden kann, und ich die Befürchtung habe, dass sich eine Verlegung nach Marokko ungünstig auf den Gesundheitszustand meines Bruders auswirken würde.

Über eine Rückmeldung würde wir mich sehr freuen.

Vielen Dank im Voraus

Younes Familie

  • Spendenkonto:

Empänger: Rabia Benjari , Konto-Nr. 603474801, BLZ: 37070024,

Deutsche Bank

Stichwort o. Verwendungszweck: "Spende an Younes".

BIC(SWIFT): DEUTDEDBKOE; IBAN: DE293707002406034748 01


  • Bilder & Videos

Bilder : http://picasaweb.google.com/wachkoma

Videos : http://younes-wachkoma.magix.net/



Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Der Bruder: Rabia Benjari

rabiaa@gmx.de ;

Tel: 00 49 172 25 66 167